Staatshaushalt verliert über 200 Mio. Lewa durch illegalen Zigarettenhandel
Fast 12 Prozent der Raucher hierzulande oder ca. 250 000 Menschen haben in den letzten zwei bis drei Jahren illegale Zigaretten geraucht. Die Verluste des Staatshaushalts betragen 200 Mio. Lewa jährlich. Das stellte sich aus einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Alpha Research heraus. Sie wurde im April d. J. im Auftrag des Instituts für Marktwirtschaft (IPI) durchgeführt. Der festgestellte Anteil des illegalen Tabakmarktes überschritt weit die Ergebnisse der traditionellen Studie, die die fünf Tabakunternehmen hierzulande alle drei Monate durchführen. Ihren Daten zufolge, die auf der Anzahl der in die Mülleimer geworfenen Zigarettenschachteln ohne Banderolen basierten, lag der Anteil der illegalen Zigaretten im Jahr 2017 zwischen sieben und sechs Prozent. Das veranlasste den Premierminister Boyko Borisov das Land für Spitzenreiter in der Europäischen Union (EU) bei der Bekämpfung des Schmuggels und Korruption zu erklären. Die Methodik von Alpha Research war etwas anders. Rund 5200 Raucher im Land wurden interviewt. Aufgrund der von ihnen zur Verfügung gestellten und beschriebenen Verpackungen, wurde es klar, dass 5.6 Prozent Zigaretten rauchten, die nicht für den bulgarischen Markt vorbestimmt wurden. Es handelt sich um sog. illicit whites – Marken, die einzig und allein mit dem Ziel hergestellt wurden, illegal vertrieben zu werden. Ähnliche Studien zeigten, dass diese Produkte ein Drittel der illegalen Zigaretten hierzulande bildeten. „Das ist ein großes Problem, weil es den Bürgern leicht gelang, sich geschmuggelte Zigaretten zu verschaffen. Es geht hier um eine gute Organisation und nicht um einen stürmischen Schmuggel von Tabakwaren in das Land“, kommentierte Ivan Bregov aus dem IPI. Der größte Anteil dieser Zigarettenmarken wurde in Svilengrad und Pleven – über 30 Prozent festgestellt. In Blagoevgrad, Haskovo, Kyustendil und Vidin betrug er über 20 Prozent. In Sofia belief sich die Anzahl der Raucher dieser Art von Zigaretten auf 18 Prozent, zeigte die Studie von Aplha Research.